Schutzmauer wertet Stadtteil Trarbach auf

Den Fluten keine Chance: Spezialeinrichtung nach zehnmonatiger Bauzeit gestern eingeweiht — Projekt verteuert sich von zwei auf 3,5 Millionen Euro

 

TRABEN-TRARBACH. Schutz bietet die Mauer schon seit Dezember, gestern wurde sie nun offiziell eingeweiht. Die Hochwasserschutzeinrichtung entlastet zahlreiche Bürger im Stadtteil Trarbach und trägt so zu einer besseren Lebensqualität bei. Bitterer Wermutstropfen: Für das Projekt waren zwei Millionen Euro veranschlagt, gekostet hat es 3,5 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten dauerten rund zehn Monate, von der Idee bis zur Verwirklichung vergingen aber 23 Jahre. Die Hochwasserschutzvorrichtung für den Stadtteil Trarbach füllt in mehreren Behörden zahlreiche Ordnet Seit gestern kann das Projekt zu den Akten gelegt wer den.

Es sei ein Tag der Dankbarkeit und Genugtuung, sagte Verbandsbürgermeister Ulrich 1 Weisgerber, denn ein lang gehegter Wunsch der Trarbacher sei endlich in Erfüllung gegangen. Weisgerber: „Der 17. Mai 2005 ist ein historisches Datum für die Stadt.“ Erster Testaufbau funktioniert reibungslos. Die Schutzvorrichtung ist kaum erkennbar, da sich die wesentlichen Bauteile unter der Erde befinden. Sie erstreckt sich entlang der B 53 über eine Gesamtlänge von rund 500 Meter. Unter anderem wurden 300 Meter der bestehenden Bruchsteinmauer saniert. Daran anschließend wurde eine neue Mauer mit Spundwand gebaut, die an der Kautenbachmündung durch mobile Hochwasserschutzelemente ergänzt wird. Ferner mussten 300 Meter Wasserversorgungsleitungen erneuert, die alte Bruchsteinbrücke über den Kautenbach abgerissen, mehrere Pumpen am Pumpwerk Trarbach ausgetauscht und ergänzt sowie die Netzersatzanlage erneuert werden. Bereits am 20. Dezember vergangenen Jahres hatten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr die mobile Wand testweise aufgebaut (der TV berichtete). Umweltministerin Margit Conrad war ebenso zur Einweihung gekommen wie Landrätin Beate Läsch-Weber, die Abgeordneten Peter Bleser (MdB) und Günter Rösch (MdL) sowie Hans-Dieter Gassen, Leiter der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Nord. Ministerin Conrad erinnerte daran, dass an der Mosel — im Gegensatz zum Oberrhein — weder geschlossene Deichsysteme noch großzügige Retentionsflächen (Rückhalteflächen) möglich seien. Conrad: „Solche örtlichen Schutz- anlagen tragen dazu bei, dass die Städte und Gemeinden aufgewertet werden. Sie ziehen private und öffentliche Investitionen nach sich. Dies kommt der Entwicklung der Gemeinde zu gute Das Land habe seit 1991 viele Hochwasserschutzprojekte mit einem Gesamtvolumen von 110 Millionen Euro fertig gestellt. In der Planung seien jetzt Kesten und Rachtig. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus lobte die zügigen Bauarbeiten. Die Großbaustelle sei zwar für die Stadt nach der Brückensanierung erneut eine Belastung gewesen, doch zwischen Anliegern und Baufirmen habe es ein gutes Miteinander gegeben. Im Gespräch mit dem TV erläuterte Karl-Heinz Ginsbach von der SGD Nord, warum sich das Projekt von zwei auf 3,5 Millionen Euro verteuert hat. 90 Prozent der Kosten zahlt das Land, den Rest--die VG Traben Trarbach. Laut Ginsbach sind bei der Gründung der neuen Brücke am Wolfer Weg Mehr kosten entstanden. Außerdem habe ein erhöhter Untersuchungsaufwand an der Dicht- wand, die beim Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße gebaut wurde, zu Buche geschlagen. Letztlich wurden bei den Bauarbeiten mehrere Entwässerungsrohre durch trennt, von deren Existenz man nichts wusste. Ginsbach: „Die Bestandspläne waren unvoll ständig beziehungsweise Fehler haft.“ Ferner verweist Ginsbach auf ergänzende Forderungen des Landesbetriebs Straßen- und Verkehr.



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By: Trierischer Volksfreund Nr. 113 / Von Winfried Simon
18.05.2005 10:00

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